Den Vorbildcharakter des „PassivhausSozialPlus“ in puncto Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit stellte der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir während seiner Sommertour im Rahmen der "Allianz für Wohnen in Hessen" heraus. Die Sozialwohnungen in der Lincoln-Siedlung würdigte er als richtungsweisend: „Klimafreundliches Wohnen muss keine Frage des Geldbeutels sein“, sagte Al-Wazir während seines Besuchs in Darmstadt. Bauherr des bundesweit ersten Modellprojektes ist die Neue Wohnraumhilfe Darmstadt gGmbH. Auf einem Konversionsareal hat sie ein Gebäude energetisch sehr hochwertig modernisiert und einen Neubau im KfW Effizienzhaus40 Plus-Standard errichtet. Die wissenschaftliche Begleitung des vom Bund, Land Hessen, der Stadt Darmstadt und der KfW-Bankengruppe geförderten Projekts hat das IWU übernommen.

In den 42 Wohnungen für Menschen mit Zugangsschwierigkeiten zum Wohnungsmarkt werden fast alle Nebenkosten pauschal abgerechnet, inklusive Heizung und Warmwasser. In der Pauschale sind zudem Budgets für Trinkwasser und Haushaltsstrom enthalten, die bei sparsamem Verhalten ausreichen. Ein Display im Flur jeder Wohnung informiert die Bewohnenden über die aktuellen und zurückliegenden Strom- und Wasserverbräuche sowie das Restbudget für das laufende Jahr. Messergebnisse zeigen, dass der Haushaltsstromverbrauch 50 Prozent unter dem vergleichbarer deutscher Haushalte liegt und der Wärmebezug für Beheizung und Warmwasserbereitung sehr niedrig ausfällt. Ein weiterer positiver Aspekt: Die Kommune profitiert bei den Sozialleistungen von den niedrigeren Nebenkosten.

Beim Besuch einer Wohnung mit Tarek Al-Wazir, der auch für das Ressort Wohnen zuständig ist, zeigte die Mieterin das Verbrauchsdisplay und dessen Nutzung. Doreen Petri, Geschäftsführerin der Neuen Wohnraumhilfe, erläutert: „Mit dem Projekt wurde sozial gebundener, bezahlbarer und zukunftsorientierter Wohnraum geschaffen. Damit wurden nicht nur die dringend notwendige Wohnraumversorgung von auf dem Wohnungsmarkt benachteiligten Personen sichergestellt, sondern die Mieter*innen werden durch die Ausstattung der Wohnungen u.a. mit LED-Beleuchtung, energieeffizienten Küchengeräten und dem Monitoring-System dabei unterstützt, sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen.“ Am Besuch des Ministers hatten neben Jochen Partsch, Darmstädter Oberbürgermeister, Vertreter*innen des hessischen Landesverbands des Mieterbundes, des Darmstädter Studierendenwerks und des IWU sowie die Presse teilgenommen.

Zusammenfassend stellt Dr. Monika Meyer, IWU-Geschäftsführerin, fest: "Die Mieter und Mieterinnen finden eine optimierte Ausstattung vor, die das Einsparen von Energie erleichtert. Für die Bauherrenschaft konnten durch eine engagierte Planung und Bauüberwachung für eine klimaschonende Bauweise die Baukosten in einen Bereich gesenkt werden, die Gebäude nach den gesetzlichen Mindestanforderungen erreichen. Und für die öffentliche Hand vereinfacht und verringert sich die Zahlung der Kosten für Wohnen und Heizen.“ Das Projekt sei aus ihrer Sicht „ein voller Erfolg, der bereits jetzt schon hier in Darmstadt von der Bauverein AG wiederholt wird und dringend weitere Verbreitung finden sollte.“

 

Für weitere Informationen:

„ ´Allianz vor Ort´ – Wissenschaftsstadt Darmstadt“, hrsg. v. Hessischen Wirtschaftsministerium

[link: https://wohnungsbau.hessen.de/sites/wohnungsbau.hessen.de/files/Allianz-vor-Ort-2022_Broschuere_Darmstadt.pdf]

 

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